Grundofen erhalten

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Liebe KollegInnen,

bitte beteiligt euch an der von Rainer angestossenen Debatte um die Prüfung eines Grundofens als ganzes System zum Beheizen eines Hauses. Wir sind mittlerweile in der gesamten Ofenbaubranche als Verband der Grundofenbauer anerkannt und können unsere Interessen nunmehr besser vertreten. Uwe Dislich und ich sind im Kontakt mit der EFA, dem Ingo Hartmann und dem Freiberger Pfrüfinstitut und kurz davor, erstmals den Grundofen auch in einem Forschungsauftrag berücksichtigt zu finden. Unsere Chance, die Energiewende auch durch uns unterstützt zu sehen und vor allen Dingen den Grundofen als Heizsystem einen anerkannten Stellenwert zu verschaffen. Bitte beteiligt euch!

Viele Grüße Thomas

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Servus zusammen,

ich bin auch Uffi's Meinung, in Bezug auf: Koalitionen mit Experten bilden. Ich finde hier kommt die Fa. Hafnertec am besten in Frage. So wie ich bei Schulung und Infoabend Herr Bicker erlebt habe, glaube ich liegt ihm wirklich was am Wohlergehen der Ofenbauerbranche.

Zitat: Sauber verbranntes Holz ist gesamt betrachtet mit Abstand die sauberste Art zu heizen.

Grüße,

Uli König

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Nun ein paar lose Gedanken von mir an dieser Stelle:

Bei der Diskussion um zukunftsfähige Heizsysteme pochen wir zu wenig auf die unwiderlegbaren Vorteile eines Grundofens:

+CO2 neutrales Heizen

+geringer ökologischer Fußabdruck, Langlebigkeit

+Hoher Systemwirkungsgrad

+Robustes Heizsystem mit sehr geringer Ausfallwahrscheinlichkeit

+Hohe Lebensqualität

+geringe Heizkosten

Kaum führt man die Vorteile des Grundofens auf, kommt jemand mit der Feinstaubkeule um die Ecke. Das ist aus mehreren Gründen erstaunlich.

Zum einen behauptet nicht mal das Umweltbundesamt das wir ein Feinstaubproblem hätten. Schaut man auf der Internetseite des Umweltbundesamtes so findet man keine substantielle Überschreitung der zulässigen Grenzwerte für PM10 und PM2,5. Beide gemessenen Feinstaubwerte gehen seit Jahren kontinuierlich zurück und schaut man sich an wo die höchsten Feinstaubkonzentrationen auftauchen, dann stets an Messstationen die Autoverkehr als Ursache vermuten lassen.

Zum anderen scheint in Diskussionen die Bewertung des Feinstaubausstosses viel wichtiger als der CO2-Ausstoss oder der ökologische Fußabdruck zu sein. Daß elektrische Heizungen wie Wärmepumpen vermutlich nie oder erst in ferner Zukunft CO2 neutral sein werden, daß Gasheizungen - Brennwerttechnik hin oder her - Co2 ausstoßen und dabei noch einen riesigen ökologischen Fußabdruck mitbringen (Gasfelder, Pipelines, etc), all das scheint keinen zu interessieren. Grundöfen toppen zwar hinsichtlich Klimafreundlichkeit jedes der gängigen Heizsysteme, aber der Feinstaubausstoß wird für relevanter als der Klimawandel angesehen.

Wo liegt also das Problem? Warum scheint jeder der Meinung zu sein wir hätten in Deutschland ein Feinstaubproblem, bzw. die Feinstaubproblematik wäre wichtiger als unser Klimaproblem? Ich kann dies leider nicht wirklich erklären, zum einen liegt es sicher an der permanenten Gleichsetzung von Stickoxiden mit Feinstaub, so daß man ständig hört der VW-Abgasskandal hätte irgendwas mit Feinstaub zu tun. Zum anderen scheint es  vielen Leuten nicht zu glingen eine sinnvolle Gefahrenabwägung zwischen Feinstaub und Klimawandel durchzuführen. Es geht häufig sogar so weit, daß man der Meinung ist mit der Verminderung von Feinstaub etwas gegen den Klimawandel zu tun.

Wir kommen dann gerne mit dem Argument der Grundofen verbrennt sehr sauber und stößt nur sehr wenig Feinstaub aus. Leider können wir das aufgrund fehlender Meßdaten nur sehr schlecht belegen. Hier wollen wir nun eine Messung machen um belastbare Daten zur Hand zu haben und trotz des sehr hohen persönlichen Zeitaufwandes und der hohen finanziellen Last unterstütze ich dieses Vorhaben, doch vermute ich daß es uns nicht sehr weit bringen wird.

Selbst wenn wir dann schwarz auf weiß nachweisen können daß ein Grundofen unter Praxisbedingungen nur 0,2 oder 0,1 mg/m³ Feinstaub ausstößt, wird es nicht lange dauern bis der nächste Lobyist um die Ecke kommt und einen Grenzwert von 0,05 mg/m³ Feinstaub fordert. Wir sollten uns klar darüber sein daß schon der heute existierende Grenzwert rein willkürlich gesetzt wurde und keine wissenschaftliche Bewandnis hat. Es gibt haufenweise Untersuchungen die zeigen daß Feinstaub irgendwie schädlich für den Menschen ist. Belastbare Aussagen wie hoch eine tolerable Belastung wäre und wo ein sinnvoller Grenzwert anzusiedeln sei sucht man vergebens. Die Tatsache daß die Lebenswerwartung stetig gestiegen ist, obwohl die alten Menschen zu ihrer Jugend mit deutlich höheren Feinstaubbelastungen klar kommen mussten, sollte doch zumindest die Vermutung erlauben daß der Körper des Menschen mit Feinstaubbelastung ganz gut zurecht kommt und wir es beim Thema Feinstaub mit einer hysterischen Debatte zu tun haben.

Was können wir also tun?

Wie bereits erwähnt halte ich es für sinnvoll eine Messung zum Feinstaubausstoss von Grundöfen durchzuführen. Es gibt hier aber auch schon Messungen durch Schornsteinfeger und durch den österreichischen Kachelofenverband, die durchweg positiv ausgefallen sind und die wir für weitere Argumentationen aufbereiten sollten.

Ich denke daß wir viel mehr auf die Vorteile des Grundofens hinsichtlich des Klimaschutzes hinweisen müssen. Abgesehen von wärmegeführten Nahwärmenetzen dürfte der Grundofen die klimafreundlichste Heizungsvariante im Bereich der Einfamilienhäuser sein. Das sollten wir besser herausstellen und durch Untersuchungen belegen.  Hier wäre zum Beispiel ein Vergleich des ökologischen Fußabdrucks verschiedener Heizsysteme von Interesse.

Sollte es uns tatsächlich gelingen die Vorzüge eines Grundofens allgemeinverständlich und umfänglich darzustellen stellt sich noch die Frage wie wir unsere Ergebnisse publizieren. Hier hatten wir ja schon diverse Ideen, eine Weitere wäre im Zuge von Kongressen (Architekten, Ofen/ Heizungsbau, Klimaschutz, etc), Vorträge zu halten.

Das wars erstmal von mir, haltet die Ohren steif.

Tino

Michael Kuehneck, Rainer und Burkhard Bumann-Doeres haben auf diesen Beitrag reagiert.
Michael KuehneckRainerBurkhard Bumann-Doeres
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Dass der Gesetzgeber bei der Gestaltung der BImSchV. gar nicht auf dem Zettel hatte, dass ein Kachelofen und ein Ofen mit Kacheln (und Einsatz) nicht das gleiche sind, wurde klar, als die ersten Entwürfe der BImSchV. auf den Tisch kamen. Es gab dort nur den "Kachelofen", der in den Augen des Bundesumweltbundesamtes scheinbar zwangsläufig aus einem industriell gefertigten Metalleinsatz mit Kachelverkleidung zu sein habe. (Wer das dem BU wohl so erzählt hat???) Wir selbst haben seinerzeit das BU angeschrieben, und um Klarstellung der Unterschiede in der "Auslegung der BImSchV" gebeten. Das ist bis heute nicht passiert. Was für den Erhalt des echten Handwerks, des gemauerten Steinofens, sehr schädlich ist.

In der Zwischenzeit, vor ein paar Jahren, haben wir auch in Freiberg beim DBI unseren Grundofenfeuerraum für schwedische Grundöfen (Säulenöfen) prüfen lassen. Ich selbst war zwei Tage dort und hab mir das angesehen. Die Schadstoffwerte waren (bei 4 m. Zuglänge) auf Anhieb sehr sehr gut, nur ca. 25%-30% des erlaubten Grenzwertes. Beim Staub trennt sich aber schnell die Spreu vom Weizen. Hier kommt es nicht so sehr darauf an, wie der Ofen von Euch gebaut ist, sondern wie der Nutzer das Holz einlegt, ob er Papier verwendet usw. "Das Problem steht wie so oft eher vor dem Ofen"!

Nun, das Drama setzt sich fort, wenn wir 2022 neue Regeln der Ökodesignrichtlinie bekommen, die als Grundlage von den FALSCHEN Vorgaben aus Berlin ausgehen. Dann wird die falsche Vorgabe für den Ofenbau auch noch von der EU fester gezurrt...bis irgendwann alle glauben, dass es so sein müsse, weil ja Bund und EU bestimmt nicht irren können. Das muss ja stimmen. Da kann der doofe Ofenbauer seinem Kunden dann erzählen was er will. Oder einfach resignieren und nur noch Industriekisten hinstellen..verputzen muss er die dann auch nicht mehr, das macht dann der Trockenbauer mal eben mit.

Ich bin erstaunt über die sehr rürigen Aktivitäten des Österreichischen Kachelofenverbandes und wundere mich, dass es hierzulande leider nichts Vergleichbares gibt. In Österreich hat der Gesetzgeber verstanden, mit dem Thema vernünftig umzugehen. Österreich wäre in meinen Augen an der Stelle ein Vorbild. Es gelten dort auch die EU regeln, aber man hat nicht alles was sich irgendwie Ofen nennt in einen Sack geworfen.

uliking, Rainer und Michael Gremmelmaier haben auf diesen Beitrag reagiert.
ulikingRainerMichael Gremmelmaier