Im Juni 2023 wurde im Potsdamer «Kutschstall» ein bedeutender Moment für das deutsche Handwerk gefeiert: Das Netzwerk Kachelofenbau erhält offiziell die Urkunde für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Diese Auszeichnung würdigt die jahrhundertealte Tradition des handwerklichen Kachelofenbaus, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und bis heute lebendig bleibt.

Das Netzwerk, zu dem unter anderem der Verein 850 Grad und das Ofenmuseum Velten gehören, steht für eine einzigartige Kulturtechnik: Von der Fertigung der Kacheln bis zum kunstvollen Setzen der Öfen wird hier Wissen und Können gepflegt, das nicht nur historisch, sondern auch für moderne Heiztechnik und Ressourcenschonung von großer Bedeutung ist. Die UNESCO hebt dabei besonders die Rolle des Netzwerks als „Gutes Praxisbeispiel“ hervor, das Tradition mit Innovation verbindet und das kulturelle Erbe lebendig hält.

Die Verleihung der Urkunde ist ein Meilenstein für alle Beteiligten und ein Zeichen der Anerkennung für die tägliche Arbeit von Handwerkerinnen und Handwerkern, Museumsfachleuten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie zahlreichen Ehrenamtlichen. Sie unterstreicht die Bedeutung von Wärmeerzeugung, -speicherung und -nutzung als zentrales Element der Alltagskultur und des Zusammenlebens in Deutschland.

Die Aufnahme in das immaterielle Kulturerbe ist nicht nur eine Ehrung für das Netzwerk Kachelofenbau, sondern auch ein deutliches Signal für die Wertschätzung handwerklicher Traditionen, die unsere Gesellschaft nachhaltig prägen.

Weiterführende Links zum Thema:

  1. Unesco-Kommission: Netzwerk Kachelofenbau – Traditioneller, handwerklicher Bau von Kachelöfen
  2. Ofen- und Keramikmuseum Hedwig Bollhagen: Netzwerk Kachelofenbau wird immaterielles Kulturerbe
  3. Märkische Allgemeine: Kachelöfen und Spreewaldkähne werden UNESCO-Kulturerbe